Die stille Revolution: So verändert KI deinen Job
Die Veränderungen durch Künstlichen Intelligenz (KI) in unserer Arbeitswelt sind offensichtlich. Kaum ein Berufsfeld bleibt von dieser technologischen Entwicklung unberührt. Eine Studie von Avenir Suisse zeigt, dass sowohl Führungspositionen als auch viele Fachberufe von den Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz profitieren. Gleichzeitig geraten andere Berufsgruppen unter Druck, da Routineaufgaben zunehmend automatisiert werden. Die Veränderung wirkt sich unterschiedlich auf die verschiedenen Berufsfelder aus: manche profitieren, andere sind gefährdet.
Die Gewinner: Effizienzsteigerungen durch Künstliche Intelligenz
Zu den Personen, die von den neue Technologien profitieren, gehören Geschäftsführer, kaufmännische Führungskräfte und Produktionsleiter. Künstliche Intelligenz kann Geschäftsentscheidungen optimieren und die Effizienz steigern. Datengetriebene Entscheidungsprozesse sind schneller und präziser, was es Führungskräften ermöglicht, fundierte Strategien zu entwickeln. Durch den Einsatz intelligenter Tools können Führungskräfte Trends frühzeitig erkennen, Risiken besser analysieren und ihre Mitarbeitenden effizienter einsetzen. Unternehmen, die frühzeitig neue Technologien nutzen, verschaffen sich einen klaren Wettbewerbsvorteil.
Auch für Ingenieure und Naturwissenschaftler sind die Vorteile sehr deutlich. In Forschung und Entwicklung sind KI-basierte Systeme nahezu unverzichtbar geworden. Sie ermöglichen präzisere Simulationen und komplexe Berechnungen, die wichtig für die Optimierung von Produktionsprozessen und die Entwicklung neuer Technologien sind. Routineaufgaben können automatisiert werden, sodass sich Ingenieure auf neue Ideen konzentrieren können — ein echter Wandel in vielen Bereichen.
Lehrerinnen und Lehrer können ebenfalls von neuen Technologien profitieren. Digitale Lernplattformen und KI-gesteuerte Systeme unterstützen Schüler, indem sie individuelle Lernpfade erstellen und den Lernerfolg steigern. Lehrkräfte haben mehr Zeit für ihre Schüler, wenn sie automatisierte Korrekturen und Verwaltung von Unterrichtsmaterialien nutzen. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Schulen und Universitäten eröffnet zudem neue Möglichkeiten, Bildungsinhalte zu personalisieren und den Unterricht effizienter zu gestalten.
Das Gesundheitswesen gehört ebenfalls zu den Gewinnern. Mediziner und verwandte Berufe profitieren von präzisen Diagnosetools, die durch KI ermöglicht werden. Moderne Systeme analysieren grosse Datenmengen, um Krankheitsbilder frühzeitig zu erkennen, die dem menschlichen Auge entgehen könnten. Das verbessert nicht nur die Behandlungsqualität, sondern entlastet auch das Pflegepersonal, indem administrative Aufgaben automatisiert werden.
Die Begünstigten: Unterstützte Berufe durch Technologie
Neben den grossen Gewinnern gibt es auch Berufsfelder, die weniger durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz unterstützt werden wie andere. Manager im Hotel- und Gastronomiebereich verwenden zunehmend intelligente Systeme, um betriebliche Abläufe zu verbessern und die Kundenzufriedenheit zu steigern. Damit können Hoteliers und Gastronomen die Nachfrage besser einschätzen und ihre Preisstrategien optimieren. Bessere Ressourcennutzung führt ausserdem zu weniger Verschwendung.
Ingenieure und Elektriker profitieren ebenfalls von KI-gestützten Assistenzsystemen, die Fehler frühzeitig erkennen und Probleme lösen können, bevor sie auftreten. Durch den Einsatz solcher Systeme wird die Arbeit nicht nur präziser, sondern auch sicherer. Da immer mehr technische Systeme miteinander vernetzt sind, ist diese Entwicklung besonders wertvoll.
Auch Juristen und Sozialwissenschaftler werden durch automatisierte Prozesse entlastet. Intelligente Systeme können einfache Aufgaben, wie die Analyse von Verträgen und Dokumenten erledigen. Diese Hilfsmittel ermöglichen schnellere und fundiertere Entscheidungen und bieten damit einen klaren Vorteil im Berufsalltag. Zudem kann Künstliche Intelligenz Zusammenhänge aufdecken, die für den Menschen auf den ersten Blick nicht erkennbar sind.
Quelle: Avenir Suisse
Berufsfelder mit begrenzter Beeinflussung: Menschliche Interaktion bleibt entscheidend
Nicht alle Berufe werden so stark von den Fortschritten der Künstlichen Intelligenz beeinflusst. In Jobs, die stark auf zwischenmenschliche Interaktion setzen, wie beispielsweise im Gesundheitswesen oder im Einzelhandel, bleibt der Einfluss bisher gering. Vor allem Assistenzberufe im Gesundheitswesen, die Empathie und menschliche Zuwendung erfordern, lassen sich nur schwer durch Maschinen ersetzen. Pflegekräfte, die sich um das Wohlbefinden der Patienten kümmern, zeigen, wie wichtig persönliche Kommunikation und Empathie in diesem Berufsfeld sind.
Im Verkauf ist es ähnlich. Hier ist der persönliche Kontakt wichtig. Während KI für automatisierte Bestellprozesse und Kundendatenanalysen eingesetzt werden kann, bleibt die Interaktion zwischen Kunde und Verkäufer weiterhin ein wichtiger Aspekt. Besonders in beratungsintensiven Branchen spielt die menschliche Komponente nach wie vor eine entscheidende Rolle.
Handwerkliche Berufe wie Metallarbeiter, Mechaniker und Landwirte sind ebenfalls wenig von dem Fortschritt der KI betroffen. Zwar schreitet die Automatisierung in vielen Produktionsprozessen ebenfalls voran, doch viele Tätigkeiten in diesen Bereichen erfordern nach wie vor handwerkliches Geschick und individuelle Anpassungen. Hier kann die Künstliche Intelligenz unterstützen, aber menschliches Eingreifen bleibt unverzichtbar.
Die Gefährdeten: Automatisierung als Konkurrenz
Besonders betroffen von den Fortschritten der Künstlichen Intelligenz sind Bürokräfte und Angestellte in administrativen Berufen. Routineaufgaben wie Datenverarbeitung, Buchhaltung und Dokumentenverwaltung werden zunehmend durch automatisierte Systeme übernommen. Dies bedroht vor allem allgemeine Bürokräfte, welche diese Aufgaben die bisher erledigt haben. Mitarbeitende im Finanzbereich und in der Buchhaltung müssen sich damit auseinandersetzen, dass ihre Jobs — oder zumindest Teile davon — durch Automatisierung bedroht sind.
IT-Spezialisten, insbesondere im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie, sind ein weiteres stark betroffenes Feld. Systeme zur Netzwerküberwachung, Softwarewartung und Sicherheitsanalysen lassen sich mittlerweile durch KI-basierte Programme effizienter durchführen. Dies führt dazu, dass einfache IT-Dienstleistungen zunehmend durch automatisierte Prozesse ersetzt werden.
Betriebswirte — sowohl akademisch als auch nicht-akademisch ausgebildet — stehen ebenfalls vor Herausforderungen. Viele Aufgaben im Management und in der Betriebsführung können durch KI-Systeme optimiert werden, was eine Reduktion des menschlichen Eingreifens nach sich zieht. Hier gilt es, neue Kompetenzen zu entwickeln, um sich den veränderten Anforderungen anzupassen und auch in Zukunft relevant zu bleiben.
Der Wandel ist unvermeidlich
Die Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz auf nahezu alle Berufsfelder sind eine Realität, der wir uns stellen müssen. Einige Berufe, insbesondere in Führungspositionen und technischen Fachgebieten, profitieren enorm von der Einführung und Weiterentwicklung dieser Technologien. Andere hingegen sehen sich mit den Herausforderungen der Automatisierung konfrontiert, insbesondere in Berufen, die stark auf wiederholende, administrative Aufgaben setzen.
Für den Einzelnen bedeutet dies, dass Weiterbildung und Anpassungsfähigkeit entscheidend sein werden, um in der durch Künstliche Intelligenz geprägten Arbeitswelt bestehen zu können. Besonders in kreativen und sozial geprägten Berufen, in denen zwischenmenschliche Interaktion eine zentrale Rolle spielt, bleibt der Mensch unersetzbar. Doch in vielen anderen Bereichen wird die Künstliche Intelligenz zunehmend Aufgaben übernehmen, die bisher von Menschen erledigt wurden.
Die Arbeitswelt wird sich weiter verändern und es liegt an uns, diese Veränderungen aktiv mitzugestalten, um die Chancen der Künstlichen Intelligenz optimal zu nutzen.